Das Rohrnetz in heiz- und raumlufttechnischen Anlagen hat die Aufgabe, die Wasserströme auf die verschiedenen Funktionsbereiche zu verteilen. Um die Leitungsquerschnitte so zu dimensionieren, dass jedem Heizkörper die vorgesehene Heizwassermenge zugeführt wird, sollte im Rahmen der Anlagenplanung unbedingt eine Rohrnetzberechnung erfolgen. Bei der Berechnung dürfen keine zu hohen Strömungsgeschwindigkeiten gewählt werden, damit im Betrieb keine Strömungsgeräusche entstehen und sich die Druckverluste in Grenzen halten, um den Energiebedarf der Umwälzpumpen auf geringem Niveau zu halten.
Als Richtwerte für Strömungsgeschwindigkeiten gelten 0,3 bis 1,5 m/s in den Hauptverteilleitungen und 0,5 m/s in den Heizkörperanschlussleitungen, mittlere Druckgefälle betragen 50 Pa/m bis 100 Pa/m bis hin zu 200 Pa/m (Druckgefälle pro Meter Rohr) bei großen Anlagen.
Rohrnetzberechnungen werden heute mit geeigneten Berechnungsprogrammen ausgeführt, wobei als Ergebnis ebenfalls die Einstellwerte für Heizkörper- und Strangregulierventile ausgewiesen werden.
Einrohr- und Zweirohrheizung
Zweirohrheizung
Die Zweirohrheizung stellt das am häufigsten ausgeführte Wärmeverteilungssystem dar. Jeder Heizkörper wird an eine Vor- und eine Rücklaufleitung angeschlossen und erhält damit eine annähernd gleiche Vorlauftemperatur. Die Leistung der Heizkörper wird – wie auch bei der Einrohrheizung – mit Thermostatventilen geregelt.
Einrohrheizung
Die Einrohrheizung wird heute nur noch selten ausgeführt, ist jedoch im Gebäudebestand insbesondere in größeren Objekten anzutreffen. Jeder Heizkörper befindet sich in Parallelschaltung zu einer einzelnen Verteilleitung, so dass zwischen Vor- und Rücklaufanschluss jedes Heizkörpers ein Teilwasserstrom in der Verteilleitung und ein Teilwasserstrom über den Heizkörper fließt. Am Rücklaufanschluss stellt sich in der Verteilleitung eine Mischtemperatur ein, die aufgrund der fortschreitend geringeren Vorlauftemperaturen eine größere Dimensionierung nachfolgender Heizkörper erfordert. Damit ergibt sich im Vergleich zur Zweirohrheizung ein größerer Aufwand für Auslegung, Berechnung und hydraulischen Abgleich. Generell ist eine senkrechte oder waagerechte Rohrführung der Verteilleitungen möglich.
Der Vorteil der Einrohrheizung besteht in dem geringeren Installationsaufwand. Von Nachteil ist, das das Abstellen und Regulieren die Vorlauftemperatur nachfolgender Heizkörper beeinflusst und das eine individuelle Dimensionierung.